By Martina Althoff, Magdalena Apel, Mechthild Bereswill, Julia Gruhlich, Birgit Riegraf
Diskussionen über Methodologie und Methoden in der Frauen- und Geschlechterforschung können auf eine mehr als zwanzigjährige Entwicklungsgeschichte zurückgreifen. Als zentrale Erkenntnis dieser Diskurse gilt bis heute, dass Methoden keine neutralen Forschungsinstrumente sind, die unabhängig vom Untersuchungsgegenstand, dem sozialen Standort der Forschenden, ihren Interessen und theoretischen Vorannahmen Gültigkeit haben. Von daher stand das Verhältnis zwischen Erkenntnisinteresse und Methodenwahl sowie der (Selbst-) Reflexion der Forschenden von Anfang an im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Im vorliegenden Lehrbuch werden diese Debatten aufgegriffen und zentrale Entwicklungslinien methodologischer und methodischer Konzepte der Frauen- und Geschlechterforschung nachgezeichnet. Vorgestellt werden methodologische Erörterungen, konkrete empirische Studien und ihre methodischen Konzepte sowie jüngere Debatten über die Kategorie Geschlecht.
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Die effiziente und effektive Versorgung chronisch kranker Patienten nimmt im Gesundheitswesen seit Jahren einen stetig wachsenden Stellenwert ein. Mit der Reform des Risikostrukturausgleichs in Deutschland wurden „Disease Management-Programme“, eingeführt, mit denen eine verbesserte, systematische und integrierte Versorgung von chronisch Kranken und somit eine höhere Effizienz im Gesundheitswesen angestrebt wird.
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Die Entstehungsbedingungen der Schizophrenie, einer meist chronisch verlaufenden psychobiologischen Erkrankung, unter der mindestens 1% der Weltbevölkerung leidet, sind trotz intensiver Forschungen nach wie vor unbekannt. Die vorliegende Monographie legt ein Erklärungsmodell der Schizophrenie vor, wobei sich die molekulare Hypothese auf die Störung der Hirnfunktionen übertragen lässt und davon die schizophrenen Symptome sowie das Wirklichkeitserleben dieser Patienten abgeleitet werden kann.
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Diese Kombination von Widersprüchen führte zu wichtigen Erkenntnissen auf bei den Seiten: Die holländischen Frauen sahen, daß nicht alle Frauen in der Dritten Welt "arm" sind und daß sie trotz "Unterentwicklung" in mancher Beziehung freier sind als sie selbst. Umgekehrt sahen die Frauen aus der Dritten Welt, daß die kapitalistische Entwicklung, der Warenreichtum, und die angeblich fortgeschrittene Kleinfamilie die Frauen nicht befreit, sondern eher tiefer unselbständig gemacht hat. Feministische Forschung 57 6.
Wenn wir von Frauen sprechen, sprechen wir von Männern, wenn wir die Armut studieren, müssen wir den Reichtum studieren, wenn wir von der "Dritten Welt" reden, reden wir von der ,,Ersten Welt". In der herrschenden Wissenschaft wird stets eine der jeweiligen beiden Seiten, im Dunkeln gelassen. Feministische Wissenschaft dagegen muß sich mit beiden Seiten befassen, weil die eine die andere bedingt. Fieldwork" deutlich. 7. Das Fieldwork hat auch die kulturrelativistische Mystifikation durchbrochen, nach der wir hier ja so ganz anders seien als die Leute in Afrika oder in Asien usw.
Es müssen in der Frauenforschung daher neue methodische Wege gesucht werden. h. auch von der Seite der Unterdrückten, zu analysieren. Dabei wird eine Neudefinition des Objektivitätsbegriffes in der Forschung notwendig werden. Ausgangspunkt für neue methodische Ansätze im Zusammenhang von Frauenforschung muß diese widersprüchliche Seins- und Bewußtseinslage der Frauen im akademischen Bereich selbst sein. Das Objektivitätspostulat erfordert, daß die bisher verdrängten, sozial "unsichtbaren" Bereiche des Frauendaseins (Sein und Bewußtsein) wissenschaftlich ans Tageslicht gebracht werden.