By Thomas von Winter, Ulrich Willems (auth.), Dr. Ulrich Willems, Dr., Priv.-Doz. Thomas von Winter (eds.)
Das Buch behandelt die Chancen einer politischen Repräsentation solcher Interessen, die gemeinhin als schwach gelten, die Interessen der Allgemeinheit und sozial randständiger Gruppen. Dabei geht es zum einen um die Bedingungen der Selbstorganisation der Interessen und zum anderen um die mittelbare Repräsentation durch etablierte Institutionen wie Wohlfahrtsverbände und Parteien.
In der politischen Interessenvermittlung sind randständige Gesellschaftsgruppen und Anliegen der Allgemeinheit gegenüber den beruflichen Statusgruppen strukturell benachteiligt. Gleichwohl werden die schwachen Interessen politisch nicht völlig marginalisiert, sondern erweisen sich punktuell durchaus als businesses- und konfliktfähig. Das Buch geht zum einen der Frage nach, wie die Existenz von Organisationen, die solche Interessen repräsentieren, theoretisch zu erklären ist, welche politischen Einflußpotentiale diese Organisationen entfalten können und welche Argumentationsmuster für die Rechtfertigung ihrer Ansprüche zur Verfügung stehen. Zum anderen werden in nationaler und internationaler Perspektive die Chancen einer stellvertretenden Artikulation und Repräsentation schwacher Interessen durch etablierte Großverbände, Parteien und Parlamente ausgelotet.
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Sample text
Marwell/Oliver 1993: 187, Willems 1996: 139), daß einzelne Initiatoren und Ressourcengeber Verbände gründen und am Leben erhalten, die ohne ihr Zutun nicht existieren würden. Das Modell ist daher zur Erklärung der Verbandsbildung im Bereich randständiger Gruppierungen, denen die Voraussetzungen für spontanes kollektives Handeln fehlen, bislang unersetzlich. Die prinzipielle Fähigkeit und Bereitschaft politischer Unternehmer, sich auch für die Belange randständiger Gruppierungen einzusetzen, läßt sich empirisch daran ablesen, daß die Mehrzahl aus zahlreichen anderen Motiven als nur dem Profitinteresse heraus tätig wird sowie vielfach bereit ist, das zur Verbandsbildung notwendige "seed money" selbst aufzubringen (vgl.
Während jede einzelne Repräsentationsform nur geringe politische Durchschlagskraft entfalten würde, hat ihr Zusammenwirken einen Synergieeffekt, der die politisch Handelnden unter Legitimationsdruck setzt. Angesichts einer für soziale Fragen sensiblen Medienlandschaft und der erodierenden Repräsentativität etablierter Groß verbände eröffnen sich so Perspektiven für ein "postkorporatistisches Szenario", in dem schwache Interessen leichter Zugang zum politischen Prozeß erhalten können. Allerdings stellen die mangelnde eigene Durchsetzungsfähigkeit der Randgruppen sowie ihre Abhängigkeit von der Unterstützung durch starke Interessen bleibende Schwachpunkte dieses Szenarios dar.
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